Vechta
In Vechta lebte seit dem 18. Jahrhundert eine relativ kleine Zahl von Juden. 1825/26 wurde eine Synagoge in der heutigen Juttastraße errichtet. Ein jüdischer Friedhof befand sich außerhalb der Stadt am heutigen Visbeker Damm. Zur Synagogengemeinde Vechta gehörten auch einige wenige Familien in den benachbarten Gemeinden Goldenstedt und Lohne. 1933 umfasste die kleine Synagogengemeinde 17, kurz vor Kriegsbeginn 14 Personen.
In der Pogromnacht zerstörten SA-Mitglieder aus Vechta die Inneneinrichtung der Synagoge. Mit Rücksicht auf die unmittelbar angrenzenden Wohngebäude verzichteten sie auf eine Brandlegung. Am 10. November wurden jedoch Teile der Inneneinrichtung sowie die Türen und Fenster auf den Neumarkt gebracht und verbrannt. Die wenigen Geschäfte jüdischer Eigentümer wurden demoliert und geplündert. Zwei jüdische Männer wurden verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht.
1939 verließen die letzten Juden Vechta – teils nach Oldenburg und Bremen, teils wanderten sie nach Palästina aus. 20 Angehörige der früheren jüdischen Gemeinde überlebten die Shoah nicht.
Seit 1982 erinnert ein Gedenkstein in der Juttastraße an die ehemalige Synagoge. Die Inschrift lautet:
In dieser Straße stand die Synagoge, das Gotteshaus unserer jüdischen Mitbürger,
frevelhaft geschändet am 9.November 1938.
Zur Erinnerung und Mahnung.
Der bis 1936 genutzte jüdische Friedhof am Visbeker Damm blieb erhalten.
Weiterführende Literatur und Links
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum: Vechta (Niedersachsen)