November­pogrome
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1938 in Niedersachsen

Bremen

In Bremen gründete sich die israelitische Gemeinde 1803, womit sie im Vergleich zu anderen jüdischen Gemeinden relativ jung ist. Seit der Gründung war sie der Judenfeindlichkeit des Bremer Rats ausgesetzt. So wurden bis 1826 die bremischen Juden aus der Stadt vertrieben, nur die 1803 von Hannover übernommenen „Schutzjuden“ durften bleiben.

1848/49 wurde Bremen für die Einwanderung von Juden freigegeben. Ihnen wurden in der Stadt bürgerliche Rechte zuerkannt, was von der Vorstellung geleitet wurde, dass sich Bremen ansonsten nicht als „freier Staat“ bezeichnen dürfe. Infolgedessen vergrößerte sich der jüdische Bevölkerungsanteil. 1876 wurde die erste Bremer Synagoge in der Gartenstraße 6 (heute Kolpingstraße) eingeweiht. 1893 wurde die Friedhofshalle neben dem Friedhof an der Deichbruchstraße erbaut. Dr. Leopold Rosenak aus Nadasz in Ungarn wurde 1896 der erste Rabbiner für die Israelitische Gemeinde in Bremen. Nach ihm wurde das ehemalige, 1927 in Betrieb genommene Gemeindehaus benannt.

Aufgrund der Auswandererströme, die Bremen um die Jahrhundertwende passierten, gründete die Gemeinde – auf Initiative von Rabbiner Rosenak – ein „Bremer Komitee“ für jüdische Auswanderer und richtete eine Auswanderersynagoge in der Findorffstraße ein.

1900 erhielt die jüdische Gemeinde das Monopol für das Schächten auf dem Schlachthof, um koscheres Fleisch in größeren Mengen herstellen zu können. 1925 wurde schließlich das jüdische Altersheim an der Gröpelinger Heerstraße eingeweiht.

1933 wohnten insgesamt 1438 jüdische Bürger in Bremen – davon 1314 in der Stadt – und waren überwiegend im Handel tätig. Dies entsprach einem Anteil von 0,41% der bremischen Bevölkerung, was unter dem Reichsdurchschnitt von 0,76% lag. Die jüdische Bevölkerung lebte bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten geachtet und integriert inmitten der nichtjüdischen Bevölkerung.

Die aggressive Hetze der völkischen Bewegung und die antisemitische Propaganda wurden insbesondere von Teilen des bürgerlichen Lagers und dem Arbeitermilieu abgelehnt. Trotzdem wurden der Israelitischen Gemeinde nicht die gleichen Rechte wie z.B. der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde zugestanden. Sie galt als juristische Person privaten Rechts. Gleichzeitig wehrten sich die Bremer Juden aktiv gegen antisemitische Hetze, wobei sie von der linksliberalen DDP und der SPD unterstützt wurden. Gesuche nach dem Schutz von Juden wurden jedoch von Senat abgelehnt.

Mit der Stabilisierung der NSDAP in Bremen im Jahre 1928 nahmen die Übergriffe auf Juden zu, wobei Polizei und Justiz viele Taten ungestraft ließen. 1930 zog die NSDAP ins Bremische Parlament ein. Sie hütete sich in der Konsolidierungsphase jedoch vor besonders radikalen Parolen und Aktivitäten. Die relative Schwäche der NSDAP in Bremen führte dazu, dass Teile der bremischen jüdischen Bevölkerung einen verhängnisvollen Optimismus hegten.

Insbesondere die exportorientierten bremischen Handelshäuser fürchteten geschäftsschädigende Reaktionen des Auslands auf judenfeindliche Aktionen in Deutschland, weshalb in Bremen von weitergehenden Aktionen gegen die Juden und jüdische Geschäfte zunächst abgesehen wurde und auch der reichsweite „Judenboykott“ vom 1. April 1933 in Bremen keinen großen Rückhalt fand.

Trotzdem wurde die jüdische Bevölkerung auch in Bremen durch Verbote, Ausgrenzungen und antisemitische Hetze zunehmend aus dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben gedrängt. Viele jüdische Händler wurden durch Boykotte und Einschränkungen unter Druck gesetzt. Gerade in der Stabilisierungsphase der NSDAP blieben Pöbeleien und Ausschreitungen gegen Juden jedoch eher die Ausnahme. Gründe hierfür waren einerseits befürchtete Einschränkungen in den Außenhandelsbeziehungen, von denen die bremische Kaufmannschaft und auch Bremen selbst abhängig waren. Andererseits fehlte dem Antisemitismus die Widerspiegelung im Stadtbild, da die Juden weitgehend integriert waren. Angesichts der in Bremen vergleichsweise geringen Intensität der Ausschreitungen der SA gegen Juden zögerten viele Bremer Juden die Auswanderung hinaus, bis es oftmals zu spät war.

1938 zählte die jüdische Gemeinde in Bremen noch ca. 900 Mitglieder.

 

Der Regierende Bürgermeister von Bremen und Führer der SA-Gruppe Nordsee, Heinrich Böhmcker, erteilte am Abend des 9. November 1938 von der Münchner Versammlung aus den Befehl, sämtliche jüdische Geschäfte von SA-Männern in Uniform zerstören zu lassen. Weiterhin seien Synagogen in Brand zu stecken, jüdische Symbole sicherzustellen, antisemitische Schilder anzubringen und bei Widerstand die Juden zu erschießen. Die Feuerwehr dürfe nicht eingreifen und nur die anliegenden Häuser und Wohnhäuser nichtjüdischer Deutscher schützen. Ebenso solle die Polizei nicht eingreifen. Somit wurde die SA Trägerin des Pogroms in Bremen.

Die Zerstörung begann um kurz nach Mitternacht. „Rollkommandos“ der SA beschädigten, verwüsteten und beschlagnahmten insbesondere in der Bremer Altstadt (Sögestraße, Obernstraße, Hutfilterstraße, Faulenstraße), aber auch in anderen Stadtteilen Geschäfte jüdischer Besitzer und deren Wertsachen. Dabei wurden mindestens 30 Gebäude beschädigt und anschließend handgemalte antisemitische Plakate angebracht.

Die Synagoge in der Gartenstraße wurde in Brand gesteckt und brannte aus. Die Feuerwehr schützte nur die umliegenden Häuser. Das danebenliegende Gemeindehaus (Rosenak-Haus) wurde ausgeräumt und demoliert. Auch die Betstube der „Ostjuden“ am Sebaldsbrücker Bahnhof wurde aufgebrochen und bestohlen. Am Nachmittag des 10. November wurden die Kapelle des jüdischen Friedhofs in Hastedt sowie Grabanlagen und Beerdigungsgeräte zerstört. Auch die 1834 erbaute Aumunder Synagoge wurde am 10. November in Brand gesteckt und niedergebrannt, wobei es hier viele Zuschauer gab.

Gegen 2 Uhr am 10. November 1938 kam von Böhmcker der Befehl, Juden zu verhaften und sie in Konzentrationslager zu bringen. Infolgedessen kam es zu einer Verhaftungswelle, bei der Juden aus ihren Häusern getrieben und auf die Straße gezerrt, die Wohnungseinrichtung zerstört und Besitztümer ruiniert oder gestohlen wurden. Weiterhin wurden Straßensperren errichtet, um Fahrzeuge zu kontrollieren und fliehende Juden aufzuhalten.

Festgenommene Juden wurden zu Sammelstellen (u.a. am Alten Gymnasium) gefahren. Frauen, Kranke und Insassen des Altersheims konnten anschließend in ihre Wohnungen zurückkehren. 162 Männer jeden Alters mussten jedoch um acht Uhr zum Zuchthaus Oslebshausen marschieren, von wo sie am 11. November als „Schutzhäftlinge“ von der Gestapo zum KZ Sachsenhausen gebracht wurden.

Auf dem Gebiet der heutigen Stadt Bremen wurden durch Anschläge der SA insgesamt vier jüdische Bürger ermordet. Weiterhin wird hierzu Leopold Sinasohn gezählt, der durch die bremische SA in seinem Haus in Platjenwerbe (heute Kreis Osterholz, damals preußisch) erschossen wurde, sodass von fünf Todesopfern im Raum Bremen gesprochen wird. Es ist nicht bekannt, weshalb diese fünf Menschen erschossen wurden. Vermutlich war es Zufall und Willkür.

Von der Bevölkerung wurde der Pogrom größtenteils mit Gleichgültigkeit hingenommen, teilweise wurde Skepsis geäußert. Diese hatte z.T. humanitäre Gründe. Manchmal wurde auch die Zerstörungswut kritisiert. Dabei spielte die Angst vor Reaktionen im Ausland eine Rolle, die sich diese negativ auf den Bremer Handel auswirken konnten. Offener Protest wurde jedoch nicht geäußert.

Ab Mitte Dezember 1938 wurden die jüdischen Männer nach und nach aus dem KZ Sachsenhausen entlassen, mit der Auflage, sich um ihre Auswanderung zu bemühen. Viele erlitten durch die schwere körperliche Arbeit, Misshandlungen und Schikanen gesundheitliche Schäden. Dabei ist es oftmals unbekannt, was mit den verhafteten Juden in Bremen passierte.

Die jüdische Bevölkerung musste die Schäden des Pogroms selbst tragen. Noch 1938 wanderten 1072 Juden über die bremischen Häfen – davon insgesamt 278 Bremer Juden – aus. Von den 1300 jüdischen Bürgern, die noch 1933 in Bremen gelebt hatten, war fast die Hälfte ausgewandert. Insbesondere ältere und arme Juden mussten jedoch häufig in Bremen verbleiben. Die zurückgebliebene jüdische Bevölkerung musste in die 20 Häuser ziehen, die bis 1941 zu sogenannten Judenhäusern deklariert wurden. Von 1933 bis zum Sommer 1941 waren schließlich etwa 930 Bremer Juden ausgewandert, im Oktober 1941 wurde die Auswanderung untersagt.

Die Deportation polnischer Juden – etwa 80 bis 200 Personen in Bremen – begann bereits am 29. Oktober 1938. Ab 1941 wurden auch die Bremer Juden deportiert, überwiegend nach Minsk, Theresienstadt oder Auschwitz. Durch Zuzüge während der Naziherrschaft waren dies noch an die 700 Personen. Es gibt 566 nachgewiesen ermordete Juden aus Bremen, wobei kein einziges Kind der jüdischen Gemeinde überlebt hat. Die genaue Zahl an Todesopfern ist unbekannt.

Selma Zwienicki, geboren 1882 in Hamburg als jüngstes von sechs Kindern, wurde erst als Kindergärtnerin und anschließend als kaufmännische Sekretärin ausgebildet. Sie heiratete 1916 in Bremen den Schlosser Josef Zwienicki, der 1911 aus der Ukraine nach Deutschland emigriert war. Das Ehepaar bekam vier Kinder. Seit 1918 besaß die Familie ein Doppelhaus in der Hohentorstraße und führte eine Fahrrad- und Motorradhandlung inkl. Werkstatt. Ihr Geschäft florierte bis zu den Boykottmaßnahmen 1933. Ab 1937 erzielte der Familienbetrieb keine Gewinne mehr.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November konnte Josef Zwienicki, der durch den Lärm auf der Straße gewarnt worden war, vor der anrückenden SA-Schlägerbande durch den Hinterausgang fliehen. Nachdem deren Anführer Obersturmführer Heike in das Haus eingedrungen war, fand er im Schlafzimmer nur noch Selma Zwienicki und ihre zwei Söhne vor. Selma Zwienicki verweigerte die Antwort auf die Frage, wo ihr Mann sei, und wurde infolgedessen von Heike erschossen.

Nach dem Tod seiner Frau meldete Josef Zwienicki das Geschäft im Dezember 1938 ab.

Heinrich Rosenblum, geboren 1892 Chrzanow (Kreis Krakau, Galizien), zog 1898 mit seinen Eltern nach Bremen. Dort erlernte er später das Glaserhandwerk und war als fleißig und tüchtig bekannt.

1912 erwarb sein Vater, der als Buchbinder einen gewissen Wohlstand erreichte, die deutsche Staatsangehörigkeit, sodass Heinrich Rosenblum seine Militärpflicht in Deutschland ableistete und von 1914 bis 1918 am ersten Weltkrieg teilnahm. Er wurde im Krieg verwundet und erhielt für seine besonderen Verdienste das Eiserne Kreuz sowie vom Senat das Bremische Hanseatenkreuz.

1924 gründete Rosenblum eine Eisen- und Metallgroßhandlung. Er war mit der gebürtigen Bremerin Ernestine geb. Felczer verheiratet. Das Ehepaar hatte vier Kinder. Rosenblum führte ein gutbürgerliches Leben als Kaufmann, bis auch ihn die Boykottmaßnahmen finanziell ruinierten.

Heinrich Rosenblum wurde in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 in seinem Haus von Wilhelm Behring, welcher zusammen mit seinem Bruder Ernst Behring in das Haus eingedrungen war, erschossen.

Dr. Adolph Goldberg, geboren 1860 in Soltau, wuchs in Burgdamm, einem Ortsteil der preußischen Gemeinde Lesum (heute beides Ortsteile des Stadtteils Burglesum in Bremen) auf, besuchte die Realschule in Bremen-Vegesack und studierte anschließend Medizin in Göttingen. 1888 eröffnete er seine Praxis in der Bahnhofstraße (heute Bremerhavener Heerstraße 18) in Burgdamm.

1895 heiratete er Martha Sußmann, geboren 1873 und aus einer wohlhabenden Schweriner Familie stammend, und sie bekamen drei Kinder. Martha Goldberg arbeitete neben ihrer Tätigkeit als Mutter auch als Sprechstundenhilfe, Sekretärin und Buchhalterin in der Praxis ihres Mannes und trug zum beruflichen Erfolg ihres Mannes bei.

1918 wurde Dr. Adolph Goldberg der Titel Sanitätsrat verliehen. Er galt als kenntnisreicher, verantwortungsvoller und humorvoller Arzt, der auch beschwerliche Hausbesuche auf sich nahm. Ebenso war er als Geburtshelfer in Krankenhäusern gefragt. Sowohl er als auch seine Frau waren für ihre Freigebigkeit und Hilfsbereitschaft bekannt, die insbesondere bei armen und in Not geratenen Menschen den Charakter einer privaten Sozialfürsorge hatte.

Trotz ihres Engagements in der Gesellschaft wurden beide nach 1933 immer mehr gemieden, sahen sich antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt und waren schließlich fast völlig isoliert.

Die Eheleute wurden in der Nacht vom 9. auf den 10. November in ihrem Haus vom SA-Scharführer August Frühling erschossen.

Einige Bremische SA-Leute mussten kurz nach der Pogromnacht für ihre Taten vor dem Sondersenat Hamburg erscheinen, darunter die Brüder Behring, welche Heinrich Rosenblum ermordet hatten. Die Verfahren wurden jedoch niedergeschlagen, da argumentiert wurde, dass vereinzelt Befehle missverstanden worden seien, aber die Täter aus „echter nationalsozialistischer Gesinnung“ heraus gehandelt hätten.

Auch nach Kriegsende 1945 wurden viele Verfahren gegen die Täter eingestellt, beispielsweise das Verfahren wegen der Tötung von Frau Zwienicki, u.a. weil viele Täter den Krieg nicht überlebt hatten. Die Täter der Morde am Ehepaar Goldberg, Leopold Sinasohn und Heinrich Rosenblum wurden jedoch verurteilt und erhielten Zuchthaus- und Gefängnisstrafen.

Dabei war das Verfahren um die Brüder Behring, welche Heinrich Rosenblum ermordeten, das erste Verfahren, das vor dem Landgericht Bremen wegen nationalsozialistischer Tötungsverbrechen geführt wurde. Ebenso war das gesprochene Urteil das erste und einzige Urteil, das einen Proteststurm der Öffentlichkeit gegen die Richter und die Justiz wegen des zu milden Urteils nach sich geführt hat (die beiden Brüder waren wegen Totschlags zu sechs bzw. acht Jahren Zuchthaus verurteilt worden). Aus Protest gegen das Gerichtsurteil legten bis zu 50.000 Arbeiter und Angestellte in Bremen am 9. Mai 1947 für fünf Minuten die Arbeit nieder. Die Revision vor demHanseatischem Oberlandesgericht führte zur Aufhebung des milden Urteils. Beim endgültigen Urteil, welches ebenfalls recht mild ausfiel (8 und 12 Jahre Zuchthaus), blieb es in der Bevölkerung jedoch ruhig. Bereits 1951 wurden die Brüder Behring auf Bewährung entlassen bzw. begnadigt.

Die Aufarbeitung der Verfolgung der Bremer Juden im Nationalsozialismus begann Ende der 1970er Jahren eher zögerlich und erhielt erst in den 1980er Jahren eine wahrnehmbare Akzeptanz, was sich auch in den Jahren der Errichtung der Denkmale und Gedenkstätten widerspiegelt.

Das Rosenak-Haus in der Kolpingstraße 7, das ehemalige Gemeindehaus der jüdischen Gemeinde in Bremen, ist heute eine Stätte zum Gedenken an Bremens jüdische Vergangenheit. Das Gebäude wird als Erinnerungs- und Dokumentationsstätte genutzt und auch Veranstaltungen und Projekte mit Schülergruppen werden hier durchgeführt. Ebenfalls ist hier seit 1982 eine Tafel zum Gedenken an die abgebrannte Synagoge angebracht.

Gedenktafel am ehemaligen Standort der Synagoge in der Kolpingstraße, Bremen, 2018. Foto: Jana von der Born

Auf dem Platz vor dem Landherrnamt in Bremen-Mitte, unweit der niedergebrannten Synagoge und des Alten Gymnasiums, steht seit 1982 ein Mahnmal, das an die fünf Todesopfer in und um Bremen erinnert. Auf dem Mahnmal steht:

„Unsere jüdischen Mitbürger
Martha Goldberg
Dr. Adolph Goldberg
Heinrich Rosenblum
Leopold Sinasohn
Selma Zwienicki
wurden in dieser Stadt in der
Nacht vom 9. zum 10.11.1938 ermordet“

Das 1982 vor dem Landherrnamt in Bremen-Mitte errichtete Mahnmal für die Opfer der „Reichskristallnacht“ (Reichspogromnacht) in Bremen, 2018. Foto: Jana von der Born

In Burgdamm erinnern verschiedene Stellen an das ermordete Ehepaar Goldberg. So wurde 1985 ein öffentlicher Platz bei ihrem früheren Wohnhaus in Goldbergplatz umbenannt und ein Gedenkstein aufgestellt. Auch die sich dort befindliche Bushaltestelle trägt seitdem die Bezeichnung Goldbergplatz. Vor dem ehemaligen Wohnhaus der Goldbergs liegen seit dem 67. Jahrestag der Morde, dem 10. November 2005, Stolpersteine. Auch gibt es eine Schrifttafel am ehemaligen Altersheim in Gröpelingen und seit 1988 einen Gedenkstein vor der heutigen Synagoge in Schwachhausen.

Bushaltestelle zum Goldbergplatz, Bremen-Burgdamm, 2018. Foto: Jana von der Born

Stolpersteine für das Ehepaar Goldberg, Bremerhavener Heerstraße 18, Bremen-Burgdamm, 2018. Foto: Jana von der Born

In Aumund gibt es seit 1978 eine Gedenktafel am ehemaligen Ort der Synagoge. 2007 wurde der Platz nach einem Beschluss des Beirates im Ortsamt Vegesack nach dem in Theresienstadt gestorbenen letzten Vorsteher der Gemeinde in „Jakob-Wolff-Platz“ umbenannt. Zusätzlich wurde eine Tafel mit einem Namensverzeichnis aller jüdischen Bürger aus Bremen Nord, die von den Nationalsozialisten vertrieben, verschleppt oder umgebracht wurden, angebracht.

Mahnmal Aumunder Synagoge, Jacob-Wolff-Platz, Bremen, 2018.
Foto: Jana von der Born

Rosenak-Haus in der Kolpingstraße, Bremen, 2018. Foto: Jana von der Born

Rosenak-Haus in der Kolpingstraße, Bremen, 2018. Foto: Jana von der Born

Bruss, Regina: Die Bremer Juden unter dem Nationalsozialismus. In: Veröffentlichungen aus dem Staatsarchiv der Freien Hansestadt Bremen, Band 49, Bremen 1983.

Lührs, Wilhelm u.a.: „Reichskristallnacht“ in Bremen: Vorgeschichte, Hergang und gerichtliche Bewältigung des Pogroms vom 9./10. November 1938, Bremen 1988.

Obenaus, Herbert (Hrsg.): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1, Göttingen 2005.

Schwarzwälder, Herbert: Geschichte der Freien Hansestadt Bremen. Band 4: Bremen in der NS-Zeit (1933-1945), Hamburg 1985.

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